Nur knapp 15 Prozent aller GründerInnen sind weiblich. Aber was sind die größten Hürden bei unternehmerischen Karrieren für Frauen? Beim WTZ Ost Gründerinnen-Talk am 3. Mai sprechen Gründerinnen über ihre Erfahrungen und laden Studentinnen, Forscherinnen und Alumnae ein, eigene Ideen umzusetzen.

Die Frage nach den größten Hürden bei unternehmerischen weiblichen Karrieren stellte das WTZ Ost in einer universitätsübergreifenden Umfrage Frauen, die bereits erfolgreich gegründet haben oder deren Unternehmen in der Anfangsphase stehen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Gründerinnen vor allem in der Vermittlung von Know-how hinsichtlich betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Grundlagen und in der Stärkung von Soft Skills wie Verhandlungs- und Präsentationstechnik Unterstützung suchen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der von den über 200 befragten Personen hervorgehoben wurde, ist der Wunsch nach einer starken Gründerinnen-Community. Diese Vernetzung mit Gründerinnen und anderen Interessierten würde durch den Kontakt zu Role Models und durch ein unterstützendes Netzwerk den Mut zum Schritt in die Selbständigkeit stärken.

Fem´ Circle Springdays 2017

Der Gründerinnen-Talk der Fem´ Circle Springdays 2017 am 3. Mai greift diesen Bedarf auf und lädt alle Gründungsinteressierten dazu ein, Frauen kennenzulernen, die ihre Ideen umgesetzt und ihr eigenes Unternehmen gegründet haben. Sie werden von ihren Erfahrungen auf dem Weg in die Selbständigkeit berichten und in kleinen Gesprächsrunden persönliche Fragen beantworten.

So hat eine der Vortragenden, Bianca Gfrei, die an der Universität Wien Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert hat, mit ihrem Unternehmen kiweno sowohl die Höhen als auch die Tiefen der Start-up Welt erlebt. Nachdem ihr Unternehmen durch das Erkennen und Bedienen eines großen Kundenbedarfs einen rasanten Aufstieg erlebte, wurde durch mediale Kritik der große Erfolg gebremst. Was sie zum Schritt in die Selbständigkeit bewegt hat und an welchen Motivationshilfen und Grundsätzen sie festhält, wird sie beim Gründerinnen-Talk berichten.

Die Doktorandin Christina Riedler und ihre Co-Founderin, FH-Campus Wien Absolventin und Sozialarbeiterin Martina Gollner, haben mit ihrem Start-up FullAccess ein persönliches Anliegen mit einer Businessidee kombiniert. Aeon Tickets ist der erste Ticketshop weltweit, der sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit allen Arten von Behinderungen spezialisiert hat. Zusätzlich bietet Aeon Tickets auch umfassende Informationen zu den Gegebenheiten am Veranstaltungsort und Unterstützungsleistungen an wie Schulungen des Eventpersonals, Bereitstellung von geschulten Begleitpersonen oder Shuttle-Service. Über ihren Weg zum Unternehmerinnentum und ihre Motive sprechen Christina Riedler und Martina Gollner bei dem Gründerinnen-Talk am 3. Mai.

Im Rahmen der Fem’ Circle Spring Days werden am 4. Mai zusätzlich Workshops angeboten, die ein Hineinschnuppern in die Welt der Gründerinnen ermöglichen und Lust auf mehr machen sollen.
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Weitere Gründerinnen berichten über ihre Erfahrungen

Es muss nicht immer eine skalierbare Businessidee sein: Start-ups sind eine Möglichkeit, aber auch alle anderen Formen der Selbständigkeit, beispielsweise Vereine oder Initiativen, in denen man eigene Ideen umsetzt, können zu lehrreichen Erfahrungen für Akademikerinnen werden.

Ingrid Pleschberger und Jeanna Nikolov-Ramirez hat ihre Begeisterung für die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft zu einer Vereinsgründung geführt. Kennengelernt haben sie sich beim Studium „Cognitive Science“. Ursprünglich stammen die beiden aber aus dem Kunst- bzw. Kreativbereich: Jeanna Nikolov-Ramirez hat Grafikdesign studiert, Ingrid Pleschberger Kunstgeschichte und Komparatistik. Die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft und deren Vermittlung interessiert sie ganz besonders. Mit ArtCognito wollen sie eine Plattform schaffen, die Wissenschaft und Kunst näher zusammenrücken lässt und diese „erlebbarer“ macht. Weiters werden auch die beiden Gründerinnen Stephanie Cox (chancen:reich) und Lucia Laggner (G´schickter Wein) am Gründerinnen-Talk teilnehmen.

Stattfinden werden die Gründerinnen-Talks in der Galerie ARCC.art, deren Betreiberin ebenfalls eine Gründerin ist. Co-Founderin Ulla Bartel hat die Idee zur Online- und Pop-Up-Galerie im Rahmen eines Wissenstransferprojektes des WTZ Ost entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat (zum Interview in uni:view). Ulla Bartel hat eine eine klare Meinung zur zukünftigen Rolle von Frauen als Gründerinnen: „Ich wünsche mir, dass das Geschlecht in Zukunft gar keine Rolle mehr spielt bei der Entscheidung, ob ich Gründen will oder nicht.“

Die Fem´ Circle Springdays 2017 richten sich an weibliche Studierende, Alumni und Forscherinnen. Der Gründerinnen-Talk sowie die Workshops sind für die Teilnehmerinnen kostenfrei.